WIE KOMMT DAS (AB)
WASSER ZU UNS?
WASSER ZU UNS?
Der Weg des Wassers
Das Kanalnetz des RVWI reicht ausgehende von der Kläranlage in Bad Ischl bis nach St. Gilgen, St. Wolfgang und Strobl. Mit 30 km hat das Wasser die längste Fließstrecke von der Bergstation des Zwölferhornes und von der Postalm zurückzulegen.
Rund um den Wolfgangsee wird das Wasser in den Ortskanälen und großen Pumpwerken gesammelt und von diesen mittels großer Abwassertauchpumpen durch Seedruckleitungen mit Durchmessern bis zu 40 cm durch den Wolfgangsee gepumpt. Diese Leitungen liegen in einer Tiefe bis etwa 114 Meter und wurden Anfang der 80er Jahre an Ort und Stelle produziert.
Die Seeleitungen münden neben dem Auslauf des Wolfgangsees in einen großen Sammelkanal, den Verbandssammler 1. Dieser Kanal mit 70 bis 120 cm Durchmesser ist fast immer im Nahbereich des Ischl Flusses verlegt. Die Abwässer der Siedlungsräume im Ischltal werden nach und nach hier eingeleitet und in Bad Ischl münden mehrere andere große Verbandssammelkanäle ein.
Der Verbandssammler 1 reicht von Strobl bis zur Verbandskläranlage und liefert dort bis zu 1.000 Liter Schmutzwasser pro Sekunde ab.
Warum so viel Wasser?
Trennsystem – Mischsystem
Die ersten Kanäle in Bad Ischl wurden vor weit über 100 Jahren errichtet. Diese wurden damals nicht nur für die Ableitung von Schmutzwasser, sondern in erster Linie für Oberflächen- und Niederschlagswässer verwendet. Sie mündeten allesamt in die Traun oder in die Ischl. Mit der Inbetriebnahme der großen Sammelkanäle des Reinhalteverbandes wurden diese Altkanäle dort eingebunden. Mit dem Nachteil, dass vor allem bei heftigen Niederschlägen auch große Mengen unverschmutztes Wasser zur Kläranlage abgeleitet werden. In weiten Teilen von Bad Ischl liegt deshalb ein sogenanntes Mischsystem vor. Auch wenn dies für die nachfolgenden Behandlungsschritte in einer Kläranlage ungünstig ist, ist ein Rückbau nur schwer möglich.
Ab 1966 errichteten die Wolfgangseegemeinden Schmutzwasserkanäle, mit denen die Abwässer der Siedlungsräume den damals neu errichteten Kläranlagen von St. Gilgen (heutiger Bauhof), St. Wolfgang (heutiges Altstoffsammelzentrum) bzw. Strobl (heutiger Altstoffsammelhof) zugeleitet wurden. Hier durften schon damals keine unverschmutzten Wässer eingeleitet werden, diese wurden in separaten Kanälen zum Wolfgangsee oder in den Ischlfluss abgeleitet. Es liegt ein Trennsystem vor.
Warum durch den See?
Aus wirtschaftlichen und auch aus zeitlichen Gründen wurden Mitte der 80er Jahre vom Reinhalteverband insgesamt ca. 22 km Abwasserdruckleitungen aus Polyethylen bis in eine Tiefe von ca. 120 m durch den Wolfgangsee verlegt. Damit wird seither das um den Wolfgangsee anfallende Abwasser bis zum Auslauf des Wolfgangsees bei der Seeklause zwischen Strobl und St. Wolfgang, also den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich gepumpt.
Von hier aus führt der Verbandssammler 1 durch das Ischltal großteils dem Ischlfluss entlang bis nach Bad Ischl. Sämtliche Ortskanalnetze münden hier ein und in Bad Ischl auch die beiden großen Verbandssammler 2 (linksufrig der Traun, von der Talstation Katrinseilbahn kommend) und Verbandssammler 3 (rechtsufrig der Traun, von Lauffen kommend). Auf Höhe der Traun wird diese mit einer Dükerleitung gequert und das Abwasser hat seinen „Verarbeitungsort“, die Verbandskläranlage erreicht.
Warum Pumpwerke?
Um das Abwasser von den Anfallsstellen in den Seengemeinden durch den Wolfgangsee pumpen zu können, war die Errichtung von zahlreichen großen Pumpstationen nötig, welche mit Ausnahme des Hauptpumpwerkes Forsthub alle als reine Unterflurpumpwerke ausgeführt sind, die an der Oberfläche nur durch einen meist mit Holz verkleideten Schaltschrank ersichtlich sind.
Lediglich über dem Hauptpumpwerk Forsthub ist ein Gebäude errichtet.
Von den Mitarbeitern des Reinhalteverbandes werden ca. 100 Pumpstationen rund um den Wolfgangsee, aber auch im restlichen Verbandsgebiet bis hinunter zur Gemeindegrenze von Ebensee betrieben und gewartet.
Warum alpine Ableitungen?
Zum Einzugsgebiet des Reinhalteverbandes gehören aber auch drei alpine Regionen und Almengebiete. Seit vielen Jahren sind die Katrin Alm samt Bergstation in Bad Ischl, das Zwölferhorn in St. Gilgen und das gesamte Postalmgebiet an die Kanalisation des Reinhalteverbandes angeschlossen. Diese alpinen Ableitungen wurden in St. Gilgen und Bad Ischl im Zuge der Ortskanalisationen errichtet, die Ableitung von der Postalm von der gleichnamigen Wassergenossenschaft. Somit liegt der Kanalanschlußgrad unserer Mitgliedsgemeinden bei fast 100 Prozent.
Der Reinhalteverband in Zahlen
Damit man sich vorstellen kann was der Reinhalteverband Wolfgangsee-Ischl leistet hier ein paar Zahlen: